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chakana

Interkulturelles Forum für Theologie und Philosophie

chakana. Interkulturelles Forum für Theologie und Philosophie.
Hg. v. Missionswissenschaftlichen Institut Missio (MWI).
Nummer 1/2003:
Partikularismus und Kommunikation.
Frankfurt/M.: IKO, 2003.
ISBN 3-88939-685-2
ISSN 1611-5740
book cover
Verlag für interkulturelle Kommunikation:
external linkWebsite

In Nachfolge des Jahrbuchs für kontextuelle Theologien, das von 1993 bis 2002 erschien, gibt das Missionswissenschaftlichen Institut Aachen (MWI) nun die Zeitschrift chakana heraus – eine Entscheidung, zu der »Mut und vielleicht auch eine Spur prophetischer Hartnäckigkeit« (3) gehört, wie Josef Estermann, der Chefredakteur, einleitend feststellt. Der Name ist Programm: chakana kommt aus dem Ketschua/Aymara und setzt sich aus dem Verb chakay (überqueren, überschreiten) bzw. dem Substantiv chaka (Bein, Schenkel) sowie dem Suffix -na zusammen. Die Bezeichnung chakana steht also für den »Übergang«, die »Kreuzung« zwischen zwei (oder mehreren) Bereichen oder Wegen des Lebens und Denkens. In diesem Sinn möchte diese Zeitschrift – gegen den Trend der jüngsten Zeit – Brücken bauen und den Dialog zwischen unterschiedlichen sozialen, philosophischen, kulturellen und religiösen Kontexten einüben.

Jeweils im März und im September wird ein Heft erscheinen; die Beiträge sind auf Englisch, Französisch, Spanisch und Deutsch verfasst und gliedern sich in die Abschnitte Focus (Schwerpunktthema), Forum (aktuelle und kontroverse Beiträge), Besprechungen (Informationen zu Büchern, Zeitschriften, Musik und Kunst), Berichte (Dokumentation von Konferenzen und Kongressen), Notizen (internationale Veranstaltungen und Forschungsprojekte) und Interna (Informationen über das MWI).

Die erste Ausgabe erschien im März 2003 mit dem Schwerpunkt »Partikularismus und Kommunikation«: Daniel Franklin Pilario (Philippinen) untersuchte die Methodik kontextueller Theologie, Peter Kanyandago (Uganda) reflektierte den westlichen Einfluss auf die (traditionellen) Kulturen Afrikas südlich der Sahara und Eske Wollrad (Deutschland) setzte sich kritisch mit der Ästhetisierung des Partikularen in vielen Entwürfen feministischer Theologie auseinander, um für eine »offene Opazität nicht reduzierbarer Existenzen« (67) zu plädieren. Schon das erste Heft erweist chakana als ein viel versprechendes Projekt, dem zu wünschen ist, dass es viel bewegt und Brücken über manche Abgründe spannen kann.

Franz Gmainer-Pranzl

polylog. Forum für interkulturelle Philosophie 5 (2004).
Online: http://lit.polylog.org/5/schgf-de.htm
ISSN 1616-2943
Quelle: external linkpolylog. Zeitschrift für interkulturelles Philosophieren 10/11 (2004), 210-211.
Autor: Franz Gmainer-Pranzl, Salzburg (Österreich)
© 2004 Autor & polylog e.V.
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