![]() |
![]() literatur · kurzbesprechungen
|
themen | literatur | agenda | archiv | anthologie | kalender | links | profil |
Thomas Göller: Kulturverstehen. Grundprobleme einer epistemologischen Theorie der Kulturalität und kulturellen Erkenntnis. Würzburg: Königshausen & Neumann, 2000. 535 Seiten ISBN 3-8260-1675-0 ![]() Verlag Königshausen & Neumann: ![]() |
Eigentlich sollte das Buch »Wissenschaftliches Kulturverstehen« heißen, da es in neukantianischer Tradition um die Frage nach der wissenschaftlichen Geltung von Kulturverstehen geht und gerade nicht um ein im alltäglichen Rahmen oft misslingendes Kulturverstehen. Kulturbezogene Beispiele werden daher selten herangezogen, denn im Zentrum steht die richtige wissenschaftliche Form und damit Geltung von wissenschaftlichen Aussagen im Rahmen eines kulturbezogenen Verstehens. Interkulturelles Verstehen wird als eine Sonderform von kulturellem Verstehen interpretiert, so dass es als Thema eher in den Hintergrund tritt. Im ersten Teil werden bisherige Positionen zum Kulturverstehen dargestellt und kritisiert: Wilhelm Dithey, Hans-Georg Gadamer, Franz Martin Wimmer, Ram Adhar Mall, Alfred Schütz, Clifford Geertz, Peter Winch, Richard Rorty, Jürgen Habermas, Donald Davidson, Jacques Derrida, Hans Lenk, Günther Abel. Allen Positionen wird vorgeworfen, dass sie das Problem der wissenschaftlichen Geltung von Aussagen entweder gar nicht sehen oder zu wenig beachten. Im zweiten Teil wird dann in Anlehnung an Ernst Cassirer, Hans Wagner und Werner Flach der Ansatz einer epistemologischen Theorie des Kulturverstehens entwickelt, der die Frage nach der Geltung in den Mittelpunkt stellt und danach fragt, wie es möglich ist, Göller rekurriert auf eine bestimmte Form des Wissenschaftsanspruchs, was ein berechtigtes Anliegen ist. Ob diese Form selber heute noch für die hochbrisanten Kulturentwicklungen angemessen ist, bleibt nach der Lektüre jedoch mehr als fraglich. |
themen | literatur | agenda | archiv | anthologie | kalender | links | profil |