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Kuno Lorenz
Indische Denker

München 1998

München: Beck,
1998.
274 Seiten
ISBN 3-406-41945-3



Verlag C.H. Beck:
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  »Es ist noch nicht lange her«, schreibt Kuno Lorenz in der Einleitung zu diesem Buch, »da war das Interesse an außereuropäischen Denktraditionen im wesentlichen eine Sache von Spezialisten, und auch bei ihnen war der Zweifel verbreitet, ob es in Kulturen, die nicht von der griechischen Antike abhängen, von Religion unterschiedene Philosophie überhaupt geben könne.« (15) Er legt hier ein Buch vor, das »nicht schon Kenner als Leser« (9) voraussetzt, das sich also an PhilosophInnen wendet und nicht in erster Linie an IndologInnen. Es ist eine Pionierarbeit, denn Lorenz bringt erstmals in deutscher Sprache eine »an Personen orientierte Darstellung« (10).
  Acht Denker aus dem Zeitraum zwischen dem 2. und dem 13. Jahrhundert werden vogestellt: Nagarjuna, Vasubandhu d.Ä., Vasubandhu d.J., Bhartrhari, Dignaga, Sankara, Ramanuja und Madhva. Nach einem sehr differenzierten einleitenden Essay über "Das Eigene und das Fremde im Vergleich" und einem knappen, aber systematisch entwickelten Überblick über vedische und upanisadische Ursprünge sowie die frühen Systeme wird jeder der genannten Denker mit seinen hauptsächlichen Thesen vorgestellt und in die zeitgenössische Diskussion eingeordnet. Ein kurzer Anhang informiert über die Wirkungen indischen Denkens in Europa, ein zweiter Anhang bringt nützliche Materialien: ein Glossar von Sanskrit-Begriffen; eine Zeittafel, in der neben einer allgemeinen Periodisierung der indischen Philosophie und der Einordnung der referierten Denker auch zahlreiche andere Personen von der Upanisadenzeit an zeitlich gereiht werden; eine (moderne) Karte des Subkontinents; ausführliche und detaillierte Literaturhinweise; ein Personen- wie ein Sachregister. Die Transkription entspricht den Regeln der Indologie, Aussprache- und Betonungsregeln sind übersichtlich vorgestellt.
  Das Buch schließt eine Lücke in überzeugender Weise.

Franz Martin Wimmer, Wien



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